Für viele Frauen ist das Auftreten von Koageln während der Menstruation ein vertrautes Phänomen. Diese geleeartigen Blutklumpen können beunruhigend wirken, sind jedoch oft ein normaler Bestandteil des Menstruationsprozesses. Dennoch fragen sich viele: Warum entstehen diese überhaupt? Sind sie ein Zeichen für gesundheitliche Probleme? In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick darauf, was es sind, warum sie auftreten und wann sie Anlass zur Sorge geben könnten.
Inhalt
ToggleWas genau sind Koagel?
Auch Menstruationskoagel oder Blutgerinnsel genannt, sind Blutklumpen, die während der Menstruation ausgeschieden werden. Sie können in Größe, Farbe und Konsistenz variieren. Meist sind sie dunkelrot bis braun und fühlen sich geleeartig oder klumpig an. Sie bestehen nicht nur aus Blut, sondern enthalten auch Gewebe der abgestoßenen Gebärmutterschleimhaut und andere Substanzen, die während der Periode aus dem Körper ausgeschieden werden.

Warum treten diese während der Periode auf?
Das Auftreten ist oft eine Folge davon, wie der Körper während der Menstruation mit der Blutgerinnung umgeht. Normalerweise enthält Menstruationsblut Antikoagulantien, die das Blut flüssig halten, sodass es leicht aus der Gebärmutter abfließen kann. Wenn die Blutung jedoch sehr stark ist oder das Blut länger in der Gebärmutter verbleibt, können diese Antikoagulantien das Blut nicht mehr vollständig verflüssigen. Das Ergebnis: Blut gerinnt und bildet die Klumpen.
Es gibt verschiedene Gründe, warum sie während der Menstruation auftreten können:
1. Stärkere Blutungen
Wenn die Menstruationsblutung sehr stark ist, kann das Blut sich in der Gebärmutter ansammeln, bevor es den Körper verlässt. In dieser Zeit gerinnt es, wodurch sich größere Klumpen bilden können. Frauen mit starker Menstruation, auch Menorrhagie genannt, bemerken häufig mehr oder größere Koagel.
2. Dickere Gebärmutterschleimhaut
Die Gebärmutterschleimhaut baut sich während des Zyklus auf, um eine mögliche Schwangerschaft zu unterstützen. Wenn sie dicker ist, werden bei der Menstruation größere Mengen an Gewebe und Blut abgestoßen. Dies kann dazu führen, dass sich Koagel bilden, da mehr Material vorhanden ist, das den Körper verlassen muss.
3. Veränderte Hormonspiegel
Ein hormonelles Ungleichgewicht, insbesondere zwischen Östrogen und Progesteron, kann die Dicke der Gebärmutterschleimhaut und den Blutfluss beeinflussen. Wenn der Hormonhaushalt nicht im Gleichgewicht ist, kann dies zu schwereren Blutungen und folglich zu mehr Koageln führen.
4. Anatomische oder gesundheitliche Probleme
Manchmal sind Koagel ein Hinweis auf zugrunde liegende gesundheitliche Probleme. Myome (gutartige Tumore in der Gebärmutter), Polypen, Endometriose oder Adenomyose können die Gebärmutterwände verdicken oder den normalen Blutfluss behindern, was die Bildung von Koageln begünstigt.

Wie sehen Koagel aus und sind sie normal?
Koagel variieren in Größe und Konsistenz. Kleine Klümpchen, die gelegentlich auftreten, sind meist völlig normal. Größere Koagel (über 2–3 cm) oder eine große Menge an Koageln können auf eine stärkere Blutung hinweisen. In vielen Fällen sind Koagel harmlos und ein natürlicher Bestandteil des Menstruationsprozesses. Es ist jedoch wichtig, auf das eigene Muster zu achten: Wenn die Menge oder Größe der Koagel plötzlich zunimmt, könnte dies ein Anzeichen dafür sein, dass etwas nicht stimmt.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Obwohl Koagel während der Periode oft unbedenklich sind, gibt es bestimmte Situationen, in denen Sie ärztlichen Rat einholen sollten:
- Die Koagel sind sehr groß (mehr als 3 cm) und treten regelmäßig auf.
- Die Blutung ist so stark, dass Sie alle ein bis zwei Stunden den Tampon oder die Binde wechseln müssen.
- Sie bemerken ungewöhnlich starke Schmerzen, die sich nicht mit herkömmlichen Schmerzmitteln lindern lassen.
- Es treten andere Symptome wie Fieber, Schwindel oder ungewöhnlicher Ausfluss auf.
- Die Koagel treten nach einer längeren Zeit ohne Menstruation auf (z. B. nach einer Schwangerschaft oder nach den Wechseljahren).
Wie können sie behandelt oder reduziert werden?
Wenn Sie regelmäßig unter starken Blutungen und großen Klumpen leiden, gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese zu reduzieren:
1. Hormonelle Verhütungsmittel
Hormonelle Verhütungsmittel wie die Antibabypille oder eine Hormonspirale können den Menstruationszyklus regulieren, die Dicke der Gebärmutterschleimhaut verringern und die Blutungsmenge reduzieren.
2. Nicht-steroidale Entzündungshemmer (NSAIDs)
Medikamente wie Ibuprofen können nicht nur Schmerzen lindern, sondern auch die Blutungsmenge und die Bildung verringern. Sie wirken, indem sie die Prostaglandinproduktion reduzieren, die für starke Menstruationsblutungen verantwortlich ist.
3. Ernährungsanpassungen
Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Eisen, Vitamin C und Antioxidantien ist, kann helfen, den Körper zu stärken und Anämie vorzubeugen. Dies ist besonders wichtig bei starken Blutungen.
4. Behandlung zugrunde liegender Erkrankungen
Wenn Myome, Polypen oder andere gynäkologische Probleme vorliegen, kann deren Behandlung dazu beitragen, starke Blutungen und Koagel zu verringern. Dies kann durch Medikamente oder in manchen Fällen durch operative Eingriffe geschehen.

Fazit
Es während der Menstruation sind oft ein normaler Teil des Menstruationsprozesses und entstehen durch die natürliche Blutgerinnung. In den meisten Fällen sind sie harmlos und kein Grund zur Sorge. Wenn jedoch große oder viele Koagel auftreten, die Blutung ungewöhnlich stark ist oder zusätzliche Symptome hinzukommen, sollte ein Arzt konsultiert werden. Mit der richtigen Behandlung und einem guten Verständnis des eigenen Körpers können Frauen ihre Menstruation besser kontrollieren und sich wohler fühlen.