Schwangerschaftsübelkeit betrifft etwa 50 bis 80 Prozent der werdenden Mütter, vor allem in den ersten drei Monaten. Sie kann den Alltag erheblich beeinträchtigen und gehört dennoch für viele Frauen zu den normalen Begleiterscheinungen der frühen Schwangerschaft. Doch es gibt wirksame Strategien, um diese Phase zu erleichtern. In diesem Artikel stellen wir Ihnen bewährte Tipps gegen Schwangerschaftsübelkeit vor und erklären, warum sie helfen können.
Inhalt
Toggle1. Kleine, häufige Mahlzeiten
Ein leerer Magen kann die Übelkeit verstärken. Viele Frauen berichten, dass sich ihre Beschwerden bessern, wenn sie statt drei großer Mahlzeiten mehrere kleine Snacks über den Tag verteilt essen. Der Grund: Ein konstanter Blutzuckerspiegel und ein immer leicht gefüllter Magen können die Übelkeit mildern.
Ideal sind leicht verdauliche Nahrungsmittel wie Zwieback, Salzstangen, Cracker oder ein Stück Obst. Auch Haferflocken, Reis oder Kartoffeln gelten als magenschonend. Das Wichtigste ist, auf den eigenen Körper zu hören und diejenigen Lebensmittel zu wählen, die gut verträglich sind.

2. Ingwer als bewährtes Hausmittel
Ingwer ist ein bekanntes Mittel gegen Übelkeit und hat sich auch in der Schwangerschaft bewährt. Die scharfen Verbindungen im Ingwer können die Magenmuskulatur entspannen und den Brechreiz lindern. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Ingwer zu konsumieren:
- Frischer Ingwertee: Einfach ein paar Scheiben frischen Ingwer mit heißem Wasser übergießen und ziehen lassen.
- Ingwerkapseln oder -bonbons: Praktisch für unterwegs, um die Beschwerden schnell zu lindern.
- Geriebener Ingwer in Speisen: Ingwer kann als Zutat in Suppen oder Pfannengerichten genutzt werden, um die tägliche Aufnahme zu erleichtern.
Wichtig: Nicht jede Frau verträgt Ingwer gleich gut. Probieren Sie zunächst eine kleine Menge aus, um sicherzugehen, dass es bei Ihnen wirkt.
3. Ausreichend Flüssigkeit
Wer häufig unter Übelkeit leidet, neigt dazu, weniger zu trinken. Doch Dehydration kann die Beschwerden verschlimmern. Versuchen Sie, über den Tag verteilt immer wieder kleine Schlucke Wasser, ungesüßten Tee oder verdünnten Fruchtsaft zu trinken.
Manche Frauen empfinden kalte Getränke als angenehmer, andere bevorzugen warmen Tee. Auch hier gilt: Probieren Sie aus, was für Sie funktioniert, und achten Sie darauf, dass Sie mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit pro Tag zu sich nehmen.
4. Ernährung am Morgen: Sanft starten
Viele Frauen erleben die stärkste Übelkeit direkt nach dem Aufwachen. Ein einfacher Tipp: Stellen Sie abends ein paar Cracker oder Zwieback auf den Nachttisch und essen Sie diese direkt nach dem Aufwachen, noch bevor Sie aufstehen. Diese kleine Mahlzeit kann den Blutzuckerspiegel stabilisieren und die Morgenübelkeit verringern.
Warten Sie nach dem Essen ein paar Minuten, bevor Sie aufstehen, um Ihrem Körper Zeit zu geben, sich an die Nahrungsaufnahme zu gewöhnen.

5. Frische Luft und leichte Bewegung
Spaziergänge an der frischen Luft können Wunder wirken. Bewegung regt die Durchblutung an, hilft gegen Kreislaufprobleme und lenkt vom Unwohlsein ab. Gleichzeitig bringt die frische Luft Sauerstoff in den Körper, was oft eine beruhigende Wirkung auf den Magen hat.
Auch leichte Dehnübungen oder sanftes Schwangerschaftsyoga können helfen. Wichtig ist, sich nicht zu überfordern und auf den eigenen Körper zu hören. Bereits kurze Spaziergänge oder wenige Minuten Entspannung können die Beschwerden spürbar lindern.
6. Stress reduzieren und ausreichend Ruhe
Stress kann die Übelkeit verstärken, deshalb ist Entspannung ein wichtiger Schlüssel zur Linderung der Beschwerden. Gönnen Sie sich Pausen und nehmen Sie sich Zeit für Dinge, die Ihnen guttun. Ob ein warmes Bad, eine ruhige Meditation oder ein gutes Buch – jede Art der Entspannung kann dazu beitragen, dass Sie sich wohler fühlen.
Auch Schlafmangel kann die Symptome verstärken. Achten Sie darauf, ausreichend und gut zu schlafen, und gönnen Sie sich bei Bedarf tagsüber ein Nickerchen.
7. Akupressur und Akupunktur
Viele Schwangere berichten von positiven Erfahrungen mit Akupressur oder Akupunktur. Akupressurbänder, die speziell gegen Reise- und Schwangerschaftsübelkeit entwickelt wurden, üben Druck auf bestimmte Punkte am Handgelenk aus und können so die Symptome lindern.
Auch eine professionelle Akupunkturbehandlung durch einen erfahrenen Therapeuten kann helfen, die Übelkeit zu reduzieren. Sprechen Sie vorab mit Ihrem Arzt, um sicherzustellen, dass diese Methode für Sie geeignet ist.
8. Den Körper gut kennen: Was vermeiden?
Genauso wichtig wie zu wissen, was hilft, ist zu erkennen, welche Faktoren die Übelkeit verschlimmern können. Häufige Auslöser sind:
- Fettige und stark gewürzte Speisen
- Bestimmte Gerüche, wie intensives Parfum oder frittierte Lebensmittel
- Langes Fasten oder ein zu leerer Magen
Indem Sie diese Auslöser meiden, können Sie die Beschwerden oft bereits deutlich reduzieren.

Wann zum Arzt?
In den meisten Fällen lässt sich die Schwangerschaftsübelkeit mit einfachen Maßnahmen lindern. Wenn die Beschwerden jedoch sehr stark sind, anhalten oder zu wiederholtem Erbrechen führen, sollten Sie ärztlichen Rat einholen. Ihr Arzt kann sicherstellen, dass Sie ausreichend mit Flüssigkeit und Nährstoffen versorgt sind und gegebenenfalls geeignete Medikamente empfehlen.
Fazit
Schwangerschaftsübelkeit ist zwar unangenehm, aber meist harmlos und vorübergehend. Mit kleinen, häufigen Mahlzeiten, ausreichend Flüssigkeit, Ingwer, frischer Luft und Ruhe können viele Frauen ihre Beschwerden lindern. Probieren Sie verschiedene Tipps aus, um herauszufinden, was für Sie am besten funktioniert. Und denken Sie daran: Wenn die Symptome zu belastend werden, zögern Sie nicht, Ihren Arzt um Unterstützung zu bitten.