Nach der Geburt eines Kindes durchläuft der weibliche Körper viele Veränderungen. Während sich manche Frauen schnell von der Schwangerschaft erholen, fragen sich andere, wann ihre Periode zurückkehrt und wie dies das Stillen beeinflussen könnte. Stillen spielt eine zentrale Rolle im Leben vieler frischgebackener Mütter, und die Rückkehr der Menstruation kann einige Fragen und Unsicherheiten aufwerfen. In diesem Artikel beleuchten wir, wie sich die Periode auf die Stillzeit auswirken kann und was Frauen in dieser Phase erwarten können.
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ToggleWann kommt die Periode nach der Geburt zurück?
Der Zeitpunkt der ersten Menstruation nach der Geburt hängt stark davon ab, ob und wie oft eine Frau stillt. Stillende Frauen produzieren das Hormon Prolaktin, das nicht nur die Milchproduktion anregt, sondern auch den Eisprung unterdrücken kann. Dieser Prozess, bekannt als Laktationsamenorrhoe, sorgt dafür, dass viele Frauen während der Stillzeit keine Periode haben. Sobald das Stillen weniger intensiv wird oder die Frau komplett abstillt, kann der Eisprung zurückkehren und mit ihm die Menstruation.
Bei nicht stillenden Frauen setzt die Periode meist früher wieder ein – oft innerhalb von sechs bis acht Wochen nach der Geburt. Stillende Mütter hingegen können monatelang oder sogar über ein Jahr hinweg keine Menstruation haben. Es gibt jedoch keine feste Regel: Manche Frauen bekommen ihre Periode trotz vollem Stillens früh zurück, andere bleiben auch nach dem Abstillen noch mehrere Monate blutungsfrei.

Verändert die Periode die Milchproduktion?
Ein häufiger Mythos ist, dass die Periode das Stillen unmöglich oder die Milch ungenießbar macht. Tatsächlich können hormonelle Veränderungen während des Menstruationszyklus die Milchproduktion und die Beschaffenheit der Milch leicht beeinflussen, aber diese Effekte sind normalerweise vorübergehend und kein Grund zur Sorge.
1. Veränderungen im Geschmack und Geruch der Milch
Einige Mütter berichten, dass ihre Milch während der Menstruation anders schmeckt oder riecht. Dies könnte daran liegen, dass die hormonellen Schwankungen, insbesondere der Anstieg von Östrogen und Progesteron, die Zusammensetzung der Milch beeinflussen. Manche Babys reagieren empfindlicher darauf und trinken möglicherweise weniger, aber in den meisten Fällen gewöhnen sich die Kleinen schnell an die Veränderungen.
2. Leicht reduzierte Milchmenge
Während der Menstruation kann es passieren, dass die Milchproduktion leicht zurückgeht. Dies ist oft auf den Einfluss von Hormonen zurückzuführen, die den Flüssigkeitshaushalt und die Brustdrüsenzellen beeinflussen. Diese vorübergehende Reduktion ist normalerweise mild und reguliert sich, sobald der Zyklus weiter fortschreitet. Häufigeres Anlegen und ausreichende Flüssigkeitszufuhr können helfen, diese Schwankungen auszugleichen.
Verursacht die Periode Stillprobleme?
Die meisten Frauen können problemlos weiterstillen, wenn ihre Periode zurückkehrt. Es gibt jedoch einige Herausforderungen, die auftreten können, darunter:
1. Brustempfindlichkeit
Viele Frauen bemerken, dass ihre Brüste in den Tagen vor oder während der Periode empfindlicher werden. Dies kann das Anlegen für Mutter und Kind unangenehmer machen. In den meisten Fällen helfen warme Kompressen oder eine sanfte Brustmassage, um die Empfindlichkeit zu lindern.
2. Verändertes Saugverhalten des Babys
Wenn das Baby merkt, dass die Milch etwas anders schmeckt, könnte es zunächst weniger trinken oder unruhig an der Brust werden. Wichtig ist, das Stillen nicht zu unterbrechen. Meist normalisiert sich das Verhalten des Babys innerhalb weniger Tage.
3. Ängste und Unsicherheiten
Die Rückkehr der Periode kann bei manchen Müttern Ängste auslösen, dass das Stillen nicht mehr ausreichend sein könnte. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass diese hormonell bedingten Veränderungen in der Regel keine dauerhaften Auswirkungen auf die Milchproduktion haben. Geduld und das Vertrauen in den eigenen Körper sind entscheidend.

Tipps für das Stillen während der Periode
Wenn die Menstruation zurückkehrt, gibt es einige Maßnahmen, die helfen können, die Stillzeit weiterhin angenehm und erfolgreich zu gestalten:
- Häufiges Anlegen: Wenn die Milchmenge leicht zurückgeht, kann häufigeres Stillen helfen, die Produktion anzuregen.
- Ausreichend Flüssigkeit und Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Flüssigkeit unterstützen den Körper dabei, genügend Milch zu produzieren und den Hormonhaushalt zu stabilisieren.
- Entspannungstechniken: Stress kann die Milchproduktion zusätzlich beeinträchtigen. Entspannungsübungen, Massagen oder Yoga können helfen, den Alltag zu erleichtern.
- Geduld mit dem Baby: Wenn das Baby aufgrund des veränderten Milchgeschmacks unruhig ist, hilft es, geduldig zu bleiben. Nach wenigen Tagen hat sich das Kind meist wieder an die veränderten Bedingungen gewöhnt.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Obwohl die Rückkehr der Periode in der Regel kein Grund zur Sorge ist, gibt es Situationen, in denen ein Arztbesuch ratsam sein kann:
- Wenn die Milchproduktion stark abnimmt und das Baby nicht mehr genügend Gewicht zunimmt.
- Wenn ungewöhnlich starke Blutungen auftreten oder die Periode mit starken Schmerzen einhergeht.
- Wenn das Baby dauerhaft unruhig an der Brust ist und sich das Trinkverhalten nicht stabilisiert.
Ein Arzt oder eine Stillberaterin kann helfen, die Ursachen abzuklären und geeignete Maßnahmen vorzuschlagen.

Fazit
Die Rückkehr der Periode nach der Geburt und während der Stillzeit ist ein natürlicher Prozess, der von Frau zu Frau unterschiedlich verläuft. Während hormonelle Schwankungen vorübergehend den Geschmack der Milch oder die Milchmenge beeinflussen können, ist dies meist kein Grund zur Sorge. Mit der richtigen Pflege, Geduld und Unterstützung können Mütter ihre Stillbeziehung erfolgreich fortsetzen. Sollten jedoch anhaltende Probleme oder Unsicherheiten auftreten, ist es immer ratsam, fachlichen Rat einzuholen.