Ist Fliegen in der Schwangerschaft sicher?

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Viele werdende Mütter fragen sich, ob Flugreisen während der Schwangerschaft sicher sind. Schließlich ist die Schwangerschaft eine besondere Phase, in der die Gesundheit von Mutter und Kind oberste Priorität hat. In diesem Artikel klären wir die häufigsten Fragen rund ums Fliegen in der Schwangerschaft: Wann ist Fliegen sicher, welche Risiken gibt es, und worauf sollten Schwangere achten?

Fliegen im ersten Trimester

Das erste Trimester ist oft von körperlichen Veränderungen und Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit oder Müdigkeit geprägt. Rein medizinisch gibt es in den meisten Fällen keine Einwände gegen Flugreisen in den ersten 12 Wochen der Schwangerschaft, solange es sich um eine komplikationslose Schwangerschaft handelt. Dennoch sollten Sie bedenken, dass der Körper zu Beginn der Schwangerschaft besonders empfindlich ist. Das Risiko einer Fehlgeburt ist in dieser Phase etwas höher, auch wenn das Fliegen an sich nicht als Ursache dafür gilt.

Wichtig ist, dass Sie sich bei längeren Flügen ausreichend bewegen, um die Durchblutung anzuregen, und genug trinken, um Dehydrierung zu vermeiden. Wenn Sie unter starker Übelkeit leiden, sollten Sie sich im Voraus überlegen, ob eine Flugreise für Sie angenehm ist, oder mit Ihrem Arzt über geeignete Medikamente sprechen.

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Fliegen im zweiten Trimester

Das zweite Trimester – etwa zwischen der 13. und 28. Schwangerschaftswoche – gilt als die beste Zeit für Flugreisen. Viele Frauen fühlen sich in dieser Phase körperlich am wohlsten, die anfängliche Übelkeit ist oft verschwunden, und der Bauch ist noch nicht so groß, dass er die Bewegungsfreiheit einschränkt. Das Risiko für Komplikationen wie Fehlgeburten oder Frühgeburten ist in diesem Stadium relativ gering.

Wenn Ihre Schwangerschaft normal verläuft, können Sie in diesem Zeitraum in der Regel problemlos fliegen. Dennoch sollten Sie sich vorab von Ihrem Frauenarzt bestätigen lassen, dass keine medizinischen Bedenken bestehen. Viele Fluggesellschaften akzeptieren in diesem Stadium der Schwangerschaft auch ohne zusätzliche Atteste Schwangere an Bord.

Fliegen im dritten Trimester

Je weiter die Schwangerschaft fortschreitet, desto mehr Vorsicht ist geboten. Im dritten Trimester, also ab der 29. Woche, steigt das Risiko für Frühgeburten. Viele Fluggesellschaften haben aus diesem Grund spezielle Richtlinien, die besagen, dass Schwangere ab der 36. Schwangerschaftswoche nicht mehr fliegen dürfen. Auch vorher verlangen manche Airlines ab der 28. oder 32. Woche ein ärztliches Attest, das bestätigt, dass Sie reisefähig sind.

Wenn Sie dennoch im letzten Schwangerschaftsdrittel fliegen müssen, sollten Sie darauf achten, dass Ihre Reise nicht zu lang ist und Sie die richtige Sitzplatzwahl treffen. Ein Gangplatz gibt Ihnen mehr Bewegungsfreiheit, sodass Sie öfter aufstehen und sich die Beine vertreten können. Auch hier gilt: Viel trinken, regelmäßig die Position wechseln und nach Möglichkeit Kompressionsstrümpfe tragen, um das Thromboserisiko zu minimieren.

Häufige Bedenken und Risiken

1. Strahlenbelastung

Ein häufig diskutiertes Thema ist die Strahlenbelastung durch kosmische Strahlung in großer Flughöhe. Während einer normalen Urlaubsreise ist die zusätzliche Strahlung jedoch so gering, dass sie keine relevanten Auswirkungen auf die Gesundheit von Mutter und Kind hat. Lediglich Vielfliegerinnen oder Frauen, die beruflich regelmäßig in großen Höhen unterwegs sind, könnten eine etwas höhere Strahlenbelastung erfahren. In diesen Fällen empfiehlt sich eine Rücksprache mit dem Arzt.

2. Thromboserisiko

Schwangere haben ein generell erhöhtes Risiko für Thrombosen, und langes Sitzen im Flugzeug kann dieses Risiko verstärken. Um dem entgegenzuwirken, sollten Sie regelmäßig aufstehen, sich die Beine vertreten und spezielle Kompressionsstrümpfe tragen. Diese Strümpfe fördern die Durchblutung und verringern die Gefahr, dass sich Blutgerinnsel bilden.

3. Luftdruckveränderungen

Ein weiterer Punkt, der viele Schwangere beschäftigt, ist die Luftdruckveränderung während des Starts und der Landung. In einer normalen Schwangerschaft stellt der Kabinendruck in Flugzeugen keine Gefahr für das Baby dar. Auch das Fruchtwasser wirkt wie ein Schutzpuffer und gleicht Druckunterschiede aus. Nur bei Frauen mit bestimmten medizinischen Bedingungen, etwa einer vorzeitigen Plazentalösung oder anderen Komplikationen, könnten Luftdruckveränderungen problematisch sein. In solchen Fällen ist ein Arztbesuch unerlässlich.

4. Notfallversorgung an Bord

Ein wichtiges Thema ist die medizinische Versorgung während des Fluges. Während Flugbegleiter in Erster Hilfe geschult sind, gibt es an Bord keine umfassende medizinische Ausrüstung. Schwangere, die zu Komplikationen neigen oder sich in einem fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft befinden, sollten das Risiko eines Notfalls im Flugzeug berücksichtigen. Eine gründliche Abklärung mit dem Arzt vor der Reise ist daher unerlässlich.

Tipps für sicheres und angenehmes Fliegen

  • Rücksprache mit dem Arzt: Lassen Sie sich vorab bestätigen, dass keine medizinischen Bedenken gegen das Fliegen bestehen.
  • Kompressionsstrümpfe tragen: Diese helfen, die Durchblutung zu fördern und das Thromboserisiko zu reduzieren.
  • Viel trinken: Halten Sie sich gut hydriert, da die Kabinenluft sehr trocken ist.
  • Bewegung einplanen: Stehen Sie regelmäßig auf, strecken Sie Ihre Beine und machen Sie kleine Übungen, um die Blutzirkulation zu fördern.
  • Bequeme Kleidung: Lockere, atmungsaktive Kleidung und flache Schuhe sorgen für mehr Komfort während der Reise.
  • Ernährung: Nehmen Sie leichte, gut verträgliche Snacks mit und vermeiden Sie schweres Essen, das Magenbeschwerden verursachen könnte.
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Fazit

Das Fliegen in der Schwangerschaft ist in den meisten Fällen sicher, insbesondere wenn es sich um eine komplikationslose Schwangerschaft handelt. Während das zweite Trimester als idealer Reisezeitraum gilt, ist auch das Fliegen im ersten und frühen dritten Trimester möglich, sofern Sie Vorsichtsmaßnahmen treffen und die Vorgaben Ihrer Fluggesellschaft beachten. Sprechen Sie vor Ihrer Reise immer mit Ihrem Arzt, um sicherzustellen, dass keine medizinischen Einwände bestehen, und genießen Sie Ihre Reise gut vorbereitet und entspannt.

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